Angaben zur Identifikation |
Institution: | Stadtarchiv Augsburg |
Signatur: | AB B 14 |
Titel: | Baron von Paris bzw. von Koch´sche Stiftung Gailenbach |
Entstehungszeitraum: | 1325 - 1835 |
Stufe: | Bestand |
Angaben zum Umfang |
Archivalienart: | Akte/Dokument |
| Amtsbuch/Band |
| Faszikel |
| Urkunde |
Anzahl: | 57 |
Laufmeter: | 2,60 |
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Angaben zum Kontext |
Provenienz / Aktenbildner: | Baron Paris von Koch´sche Stiftungsverwaltung Gailenbach |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Der vorliegende Bestand, dessen Aktentitel aus einem älteren Repertorium übertragen wurden, umfasst 57 Aktennummern und damit einen Teil eines ursprünglich umfangreicheren Herrschaftsarchivs des Ritterguts Gailenbach im Landkreis Augsburg.
Seit dem beginnenden 14. Jahrhundert (1325) liegen gesicherte Nachrichten über Gailenbach vor: Die dortigen Fischereirechte gehörten zum Reichslehenkomplex um Hirblingen und Täfertingen. In dieser Zeit wechselten in rascher Folge Augsburger Bürger als Inhaber des Ortes (Familien Gollenhofer, Langenmantel, Vittel, Argon, Artzt, Rehm u.a.). Unter Wilhelm Höchstetter hatte sich im 16. Jahrhundert das "Gut" Gailenbach mit der Täfertinger Mühle und dem Fischrecht in der Schmutter bei Batzenhofen als Besitzkomplex etabliert. Dieses Gut kam 1569 an Daniel Ulstätt und kurz darauf an den kaiserlichen Rat und Reichspfennigmeister Zacharias Geizkofler, der die Verleihung des Adelstitels "von und zu Gailenbach" durch das Haus Habsburg erlangte. Geizkofler ließ 1592 ein Schloß errichten (aus- und umgebaut 1816/17 und 1955), woraufhin das Gut der Reichsritterschaft inkorporiert wurde. 1622 gelangte Gailenbach in den Besitz der Augsburger Patrizierfamilie Koch (Belehnung durch Erzherzog Leopold 1625). Zum Komplex gehörten neben zwei Höfen zu Gailenbach, der Mühle zu Täfertingen und dem Fischwasser bei Batzenhofen ab dem 17. Jahrhundert auch ein Wirtshaus mit Bräustatt und ein herrschaftliches Sommerhaus. Zur Herrschaft Gailenbach zählte auch das Niedergericht über die bescheidenen Besitzungen, das Hochgericht lag bei der Markgrafschaft Burgau.
Mit Marx Christoph Koch von und zu Gailenbach starb die Familie im männlichen Zweig aus. Dessen Schwester Susanna Helena von Paris (geb. Koch), die das Erbe (österreich. Mannslehen) nicht antreten konnte, erwirkte eine Belehnung ihres Sohnes, Johann Christoph von Paris (1771). Von diesem ging der Besitz 1816 an dessen Neffen, den Bankier, Kaufmann und Gelehrten Johann Benedict von Paris (13.6.1781–24.4.1838) über. Dieser errichtete am 4. 1. 1836 gemeinsam mit seiner Ehefrau Karoline Katharina (+ 3.12.1875) eine Studienstiftung, deren Erträge v. a. dem Gymnasium bei St. Anna und dem Anna-Kolleg zugute kamen. 1851 führte die Witwe gegen eine Jahresrente von 1.000 fl das Gut Gailenbach dieser Stiftung zu.
Über die Umstände einer Abgabe von Teilen des Herrschaftsarchivs an das Stadtarchiv Augsburg ist nichts näheres bekannt. Dies könnte gemeinsam mit dem Erwerb anderer Dokumente aus dem Nachlass des Johann Benedict Paris, von dem sich zahlreiche Schriften und Archivalien im Selekt "Schätze" und im Bestand des Historischen Vereins erhalten haben, geschehen sein. Denkbar ist auch eine Überlieferung seitens des Stifts St. Anna oder des Anna-Kollegs.
Zur Aktenüberlieferung und dem ursprünglichen Umfang des Archivs finden sich in einer historischen Beschreibung Johann Benedict Paris (S. 1–2, Anm.) aus dem Jahr 1836 nähere Angaben: "Die Gutsregistratur besteht aus VII Titeln, 110 Haupt Tomis, und bis jetzt in ca. 17000 Aktenstüken. Unter denselben findet sich auch ein Faszikel mit Gutsüberschlägen von 144 in dem Umkreis von Augsburg liegender Landgüter, welche von den ältesten bis auf neuere Zeiten der Gutsherrschaft von Gailenbach zum Kaufe angetragen wurden. Die Protokolli mit alphabetischen Registern laufen in ununterbrochener Reihe von Anno 1615 bis auf die neueste Zeiten fort. Ueber die ganze Registratur des Gutes besteht ein Spezial und ein General-Repertorium, worinn der Innhalt eines jeden Aktenstükes in Kürze beschrieben, was auch auf dem Aktenstük der Fall ist."
Über den Verbleib der restlichen Überlieferung ist nichts bekannt. Die Erschließung der vorhandenen Dokumente erfolgte kursorisch durch Übernahme der vorhandenen Aktentitel und kann ggf. zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer überarbeitet werden. |
Schrift: | Lateinisch |
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Angaben zur Benutzung |
Findhilfsmittel: | neues Findmittel (Bestandsübersicht) auf Laufwerk G:/ und in der Augias-Datenbank |
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Angaben zu verwandtem Material |
Veröffentlichungen: | Literatur: Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Heft 11: Augsburg Land, bearb. v. Joachim Jahn (München 1984), S. 483 f. Karl Bosl, Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 7: Bayern (1961). Bayerische Kunstdenkmale Bd. 30: Landkreis Augsburg, bearb. v. Wilhelm Neu u. Frank Otten (Mün-chen 1970). Günther Grünsteudel, Augsburger Stadtlexikon, Art. Johann Benedict von Paris (Augsburg 1998), S. 701. |
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Weitere Bemerkungen |
Bemerkungen: | weitere Quellen: StadtAA, Histor. Verein, H.P. Nr. 19 Historische Notizen des Ritterguts Gailenbach im bayerischen Oberdonaukreise von Anno 1325 bis 1825, zusammengestellt von Johann Benedict von Paris Anno 1836. Augsburg, Januar 2010, K. Lengger |
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Behältnisse |
Anzahl: | 1 |
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Benutzung |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://recherche-stadtarchiv.augsburg.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=337072 |
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