StadtAA/00471/AUS/1283 März 29 Der Rat der Stadt Augsburg setzt eine neue Bäckerordnung fest: Die Bäcker dürfen nicht auf der Landstraße stehen, da sie das obere Brothaus haben, von dem sie vier Schillinge Augsburger Pfennige geben. Mit dem Burggrafen sollen sie dafür sorgen, dass nicht Brot auf W

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Institution:Stadtarchiv Augsburg
Bestand:Allgemeines Urkundenselekt (AUS) - Ältere Reihe (bis 1806)
Signatur:StadtAA/00471/AUS/1283 März 29
Titel:Der Rat der Stadt Augsburg setzt eine neue Bäckerordnung fest: Die Bäcker dürfen nicht auf der Landstraße stehen, da sie das obere Brothaus haben, von dem sie vier Schillinge Augsburger Pfennige geben. Mit dem Burggrafen sollen sie dafür sorgen, dass nicht Brot auf Wagen und Karren angeboten werden. Sie sollen es vor St. Leonhart und zwar vormittags und nach "Gastrecht" verkaufen. Vier Männer sollen bestimmt werden, die den Bruch der Bestimmungen dem Burggrafen melden sollen: In der oberen Stadt Heckan und Maier, in der unteren Schneegall(e) und Knu/o/s. Einem Bäcker, der nicht innerhalb der Brottische steht, sondern vor den Tischen und "Unzucht begeht mit Worten oder Werken", soll einen Monat lang durch den Burggrafen die Stadt verboten werden. Ein zuwiderhandelnder Meister muss ein Pfund Augsburger Pfennig Buße zahlen.
Entstehungszeitraum:29.03.1283
Originaldatierung:Do daz geschach do was von gotes gebürt tusent iar in dem dritten und ahtzigostem iar, an dem meintage nah unser frowen tage in der vasten. Und sol auch daz gesetzet und der brief staet beliben untz ze unser frowen misse ze der liehtmisse, diu naehest kumpt, und niht furbaz.
Stufe:Archivalieneinheit
Archivalienart:Urkunde

Angaben zu Inhalt und Struktur

Regest:Der Rat der Stadt Augsburg setzt eine neue Bäckerordnung fest: Die Bäcker dürfen nicht auf der Landstraße stehen, da sie das obere Brothaus haben, von dem sie vier Schillinge Augsburger Pfennige geben. Mit dem Burggrafen sollen sie dafür sorgen, dass nicht Brot auf Wagen und Karren angeboten werden. Sie sollen es vor St. Leonhart und zwar vormittags und nach "Gastrecht" verkaufen. Vier Männer sollen bestimmt werden, die den Bruch der Bestimmungen dem Burggrafen melden sollen: In der oberen Stadt Heckan und Maier, in der unteren Schneegall(e) und Knu/o/s. Einem Bäcker, der nicht innerhalb der Brottische steht, sondern vor den Tischen und "Unzucht begeht mit Worten oder Werken", soll einen Monat lang durch den Burggrafen die Stadt verboten werden. Ein zuwiderhandelnder Meister muss ein Pfund Augsburger Pfennig Buße zahlen.
Originaltext:In nomine domini amen. Wir die ratgeben ze Auspurch von der stat tun kunt allen die disen brief lesent, ho/e/rent oder sehent, das wir den pecken haben gehaizzen, daz wir niemen lazzen stan mit vaelem brote u/o/f der lantstrazze, wan wir daz mit urtail und mit fursprechen han behapt vor gerihte, darumbe daz si daz ober prothus hant besetzet, also daz si ze der wochen davon gebeut vier schillinge Auspurger phenninge. Die purgaer hant in auch gehaizzen, daz si mit dem purchgraven schaffen suln, daz kein pecke, der hie ze der stat gesessen ist, dehain prot veil haben sol weder u/o/f waegennen, noch u/o/f karrenniwan allein u/o/f den prottischen. Die purgaer wellent me, daz swelh purgaer oder pecke oder gast prot her bringet u/o/f waegennen oder u/o/f karren von andern steten, der sol daz vail haben und verkaufen vor sant Lienhart, und sol daz tu/o/n vor mittein tage und nach gastes rehte. Unde prichet daz iemen, von dem selben sol der purchgrave sin unreht nemen, und damit sol der stat gerihtet sin. Daruber hant die pecken vier man under in genommen, ob das iemen prichet, daz di den purchgraven daz anbringen suln, daz ist dort obenne in der stat Heckn und der Maier, und hie nidenne Snegalle und der Knu/o/s. Die purgaer hant auch den pecken daz ze liebe getan durh zuht under den tischen, daz die peckenknehte suln stan innerthalb der prottische, oder prichet daz cheiner, daz er vor den tischen stat und unzuht begat mit worten oder mit werchen, dem sol der purchgrave die stat einen manot verbieten. Laugent aver der selbe des, so schol man sin reht da nehmen daz er unschuldic si, ez ensi dann der in da anspriehet, daz der u/o/f in nah rechte bringe, daz er die unzuht begangen habe. Waer aver iemen under den knehten der so getaner unzuhte uberredet wurde und von der stat einen manot nach de pruchgraven gebot niht beliben wollte, swelh maister den selben knecht furbaz haimet oder behaltet hie ze der stat, der ist dem pruchgraven schuldic ze buzze und der stat ein phunt Auspurger pheninge. Ist aver daz die purgaer iemen lazzent stan mit vailen brot u/o/f der lantstrazze, swenne daz geschiht, die selben wochen suln die pecken ir eins ledic sin von dem obern prothus. Und daz den pecken daz staete belibe und unzerbrochen, darumb haben wir in disen brief gegeben verinsigelt und vervestent mit unserm insigel von der stat. (...)
Urkundentypologie:nicht erfasst
Beglaubigungsmittel:Siegel
Aussteller:A: Ratgeben zu Augsburg
Siegler:S: Stadt Augsburg
Provenienz / Aktenbildner:?
Überlieferungsart:Ausfertigung
Sprache:Deutsch
Schrift:Lateinisch
Trägermaterial:Pergament
Anzahl der Siegel:1

Angaben zu verwandtem Material

Veröffentlichungen:Originaltext nach Meyer UB I, S. 57-58, Nr. 76
 

Benutzung

Erforderliche Bewilligung:Keine
Physische Benützbarkeit:Uneingeschränkt
Zugänglichkeit:Öffentlich
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://recherche-stadtarchiv.augsburg.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=331401
 

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